Press Reviews

‚Madras Special’ is an Audio trip from Cologne to Madras. It combines Funk and Raga, takes an excursion starting with Jazz going into the deep south Indian Temple music with a pop song in the middle. Sounds with unusual rhythms and newly defined Roots… Uli Lemke – Jazzthing/Blue Rhythm …Worldjazz der Spitzenklasse. Ein tolles Album eines großartigen, weltoffenen Musikers, der damit seinen Namen einmal mehr in die Musikerelite katapultiert. ….Top class World Jazz. A beautiful album from a wonderful musician, which will project him further into the elite of musicians. Heinz Kronberger – Drums & Percussion „Madras Special“ hat nichts von verwässerter Weltmusik, sondern besticht durch profilbewahrenden fruchtbaren Austausch gereifter und souveräner Künstler. ‚Madras Special’ is not watered down World music, but stands out through the fruitful association of experienced and excellent musicians. Klaus Mümpfer – Jazzpodium Ramesh Shotham sieht sich als Vertreter moderner, weltoffener Musik, die über starke Wurzeln verfügt und sich offensichtlichen Kategorisierungen entzieht…Wer mit sogenannter „Weltmusik“ bisher wenig am Hut hatte, sollte hiermit den Einstieg wagen. Ramesh Shotham sees himself as a representative of modern world music which, while based on strong roots defies categorization….those who have had little to do with ‘world music’ until now, should find an introduction to it here. Volker M. Leprich – Stadtrevue

Ramesh Shothams reisende Rhythmen

Wer Ramesh Shotham auf der Bühne beobachtet, jenen freundlichen, kahlköpfigen, in sich ruhenden, indischen Percussionisten, wie er an der Seite von Rabih Abou Khalil, Steve Coleman, Charlie Mariano, Sigi Schwab, Carla Bley oder anderen Jazz und Weltmusikgrößen filigrane Patterns webt, wird kaum ahnen, dass seine Karriere als Rockgitarrist begann. Ramesh Shotham: »Auf der Highschool habe ich angefangen Gitarre zu spielen. Die Beatles und Stones waren unsere Vorbilder, als mein Bruder und ich eine Kapelle gründeten. Dafür habe ich mich auch mit dem Schlagzeug beschäftigt, zuerst als Autodidakt. Später dann haben wir viele Leute getroffen, die auf der Suche waren – Hippies und Freaks, darunter auch Rock- und Pop-Musiker von denen wir einiges lernen konnten. Als dann in Amerika und Europa indische Musik bekannt wurde, gab es auch für uns einen Wendepunkt, zurück zu den Wurzeln. Da ging es los mit Tabla und Sitar, erst einmal total oberflächlich, bis ich verstand, dass ich die Möglichkeit hatte, direkt was von zu Hause mitzunehmen. Mitte der 70-er habe ich die Tavil entdeckt und beschlossen, diese Trommel richtig zu studieren.« Sein Geld verdiente er währenddessen als Schlagzeuger in Rockbands und in den Filmstudios von Madras, wo für gutes Geld im Schichtdienst Songs und Soundtracks eingespielt wurden. Der indische Film war damals auch dank seiner eingängigen Musik vom Balkan bis nach Westafrika sehr erfolgreich. Die Jugend des Westens hielt sich hingegen an indische Mystik und meditative Klänge. Als Mitglied des Karnataka College of Percussion lernte Shotham Ende der 70-er Jahre die deutschen Ethno-Pioniere Embryo kennen. »Das Treffen mit Embryo hat mein Bild erweitert, als Musiker zu arbeiten. Beim Karnataka College of Percussion hatte ich fortan die Rolle des Katalysten zwischen rein indisch ausgebildeten Musikern und Leuten wie Charlie Mariano, die mit dem Jazz und Europäischer Musik vertraut waren. Mir gefiel die Aufgabe, musikalische Sprachen zu übersetzen, Lösungen zu finden, unterschiedlichen Konzepte zusammen zu bringen.« Der Begriff Karnataka steht übrigens nicht nur für den südindischen Bundesstaat, sondern auch für das historische Südindien insgesamt, dass anders als das stark von persisch-islamischer Herrschaft geprägte Nordindien, sich sehr direkt auf die Wurzeln  der antiken Drawidischen Kultur bezieht, deren religiöse »Vedische Lieder« als Grundlage einer sehr reichen Musikgeschichte gelten. Als Gründer der Karnatischen Klassik gilt Thyagaraja der seit Anfang des 19-ten Jahrunderts unzählige Kompositionen schuf, von denen heute noch gut 800 bekannt sind. Während er eher als Inspirationstyp galt, ist sein Nachfolger Dikshitar für seine mathematisch-intelektuellen Kompositionen berühmt. »Diese Basis, durch Mathematik Rhythmen zu kalkulieren, spielt in der Improvisierten Musik heute eine riesen Rolle und macht für viele internationale Jazzvirtuosen den Reiz der Auseinandersetzung mit Südindischen Musik aus.« Für Ramesh Shotham war die Hinwendung zur traditionellen karnatischen Handtrommel Tavil zugleich der Schlüssel zur weiten Welt, die er seither mit wechselnden Ensembles bereist. Dass er mit seiner Familie seit zwölf Jahren in Köln heimisch geworden ist, hat auch praktische Gründe. Zum Beispiel weil Köln sehr zentral liegt – Paris, Berlin, Amsterdam, Brüssel, München… – ist alles gut zu erreichen. Zudem fühlen er und seine Familie sich auch sehr wohl hier. »Die Leute sind hier bodenständiger und offenener als in anderen deutschen Großstädten. Eine Taxifahrt ist jedesmal ein tolles Erlebnis, man kommt sofort ins Gespräch.« Ganz offensichtlich sitzt mir in der schlichten, hübschen Südstadt-Wohnung ein rundum zufriedener Künstler gegenüber, der viele seiner Jugendträume erfüllen konnte: Reisen, Lernen, mit großen Musikern zusammenzuarbeiten. ? Oder gibt es doch etwas, das er in Köln vermisst. »Ja das indische Essen bestimmt, aber ich werde immer besser als Koch. Ansonsten haben wir unseren Lebensstil nicht sehr geändert. Schon bevor ich vor zwanzig Jahren nach Europa gekommen bin habe ich mich als Weltbürger verstanden. Es gibt Dinge die ich geniesse und Sachen die mir stinken, aber das gilt für beide Seiten.« Ansonsten hält er musikalisch Kontakt zur alten Heimat, zuletzt mit seinem eigenen Trio »Madras Special« für das er sich mit den Bassisten Dave King und den ungarischen Geiger Zoltan Lantos ausgewählt hat. Nachdem man bereits durch Südindien gereist ist wird das Projekt in diesem Sommer ins Topaz-Studio gehen, um seine erste CD einzuspielen. Nach über hundert CDs an denen Shotham als Musiker beteiligt war, wird dies seine Premiere als Label-Chef sein. Denn seit Anfang des Jahres hat er gemeinsam mit seiner Frau Alexandra das niederländische Keytone-Label von Chris Hinze übernommen und die Permission Music Production gegründet. Basierend auf einem weltweiten Vertriebsnetz geht es jetzt daran eine eigene Linie zu kreieren, die natürlich in der Kontinuität Shothams künstlerischer Entwicklung liegen wird: »Weltmusik aus meiner Sicht hat mit der Herkunft, den Wurzeln, der Kindheit zu tun, aber auch mit den weiteren Erfahrungen eines Musikerlebens. Das ist eine On-going-, eine Lebensarbeit. Ich kenne viele Kollegen, die aus verschiedenen Ländern nach Europa gekommen sind und hier eine ganz persönliche musikalische Ästhetik entwickelt haben, die irgendwie frisch ist, die etwas Eigenes, etwas Neues darstellt. Für diese Künstler wollen wir uns einsetzen.« Starten soll die ambitionierte Reihe mit der mongolischen Sängerin »Urna«, einer gefeierten Vertreterin der neuen Weltmusik, die nicht mehr auf Exotisches reduziert sondern Raum für individuelle Interpretationen weitgereister Weltbürger läßt. Jan Ü. Krauthäuser  Die erwähnten CDs von Urna und Madras Special erscheinen im Herbst bei permision music production. Einen guten Eindruck von der Spannbreite Ramesh Shothams Trommelkunst bekommt man z.B. auf: Rabih Abou Khalil: »Blue Camel« Steve Coleman: »Myths, Mods, Means« Karnataka College of Percussion: »Kiran« Schäl Sick Brass Band »Majnoun« Siebert, Frey, Shotham »Tri«

Michael Scheiner about Madras Special

McLaughlin oder noch weiter zurück Ravi Shankar haben es vorgemacht. Heute gehört es zu den gängigen musikalischen Verfahren: Die Fusion diverser kultureller Ausdrucksweisen und musikalischer Formen. East meets West, North meets South und alles durcheinander. Von musikalischer Beliebigkeit und fröhlichen Mixed Pickles, wie es im Popgeschäft, aber auch in anderen Sparten immer wieder vorexerziert wird, ist der indische Percussionist, Schlagzeuger und Komponist Ramesh Shotham so weit entfernt, wie Leipziger Allerlei vom indischen Chutney-Curry. „Madras Special“ ist eine Reminiszenz an seine frühere Heimat, dem heutigen Chennai. Mit seinem Trio, dem der ungarische Geiger Zoltan Lantos und der amerikanische Fusionspezialist Dave King am knackig-voluminösen Sechssaiter angehören, und Gastsolisten unternimmt Shotham eine Reise zwischen Abend- und Morgenland. Motorengeknatter, Hupen und Stimmengewirr führen direkt ins quirlige Alltagsleben der tropischen Millionenmetropole am Golf von Bengalen, der Shotham einen funky Groove überstülpt. Der virtuose Zoltan, der einige Zeit in Indien gelebt hat, erweist sich mit seiner Kenntnis indischer Ragas als idealer Partner für den Percussionisten, der neben der Sängerin Sandhya Sanjana auch als Sänger agiert. Charlie Mariano, einst Mentor und bei vielen Projekten gemeinsam mit Shotham beteiligt, darf mit seinem ätherischen Sound nicht fehlen. Wer sich bei zwei Nummern fragt, wie diese tragische Stimmung zustande kommt, sieht sich von einem kurzen Blick bestätigt: Bei einem seiner extrem seltenen Gastauftritte zeichnet der Oud-Spieler Rabih Abou Khalil auch als Komponist verantwortlich. Ein frisches stimmungsvolles Album, geeignet, Shotham als grenzüberschreitenden Instrumentalisten auch einem breiteren Publikum näher zu bringen. © Michael Scheiner

rockrave

  From the Sunday Tribune, 23.07.06 All music is, in some sense, a journey, but some musicians travel further than others. Some, like child prodigy pianist Keith Jarrett for instance, find their focus early in life, and spend a lifetime subtly honing and polishing their musical identity, without ever straying too far from the basic path they started out on. Then there are the musicians who take a little longer to find the mother lode. Perhaps they started late, or on a different instrument. Maybe they embarked on one genre and ended up in another. Whatever the reason, these can often be the most interesting musicians, precisely because of the longer, more arduous path they have travelled to end up in front of an audience. The pianist Bill Evans, revered by musicians not just for his music but also for the wisdom of his pronouncements, had this in mind when he said “I believe in things that are developed through hard work. I always like people who have developed long and hard, especially through introspection and a lot of dedication. I think what they arrive at is usually a much deeper and more beautiful thing than the person who seems to have that ability and fluidity from the beginning.² Indian percussionist Ramesh Shotham, no stranger to jazz audiences in Ireland, is one of the latter kinds of musicians. Originally a rock drummer with one of India¹s most successful bands, Shotham underwent something of a conversion in the mid seventies and was drawn back towards the music of his homeland. Now based in Germany, and leading a band that includes a Hungarian violinist, a German bassist and an Indian singer, Shotham¹s journey is continuing, visiting the shores of jazz, rock, folk and Indian classical music. It is a journey that sees him return to Ireland next month, for dates in Dublin and at the Kilkenny Arts Festival. Ironically, it was due, at least in part, to a western musician that Shotham rediscovered his roots. During the heady days of the mid seventies, when Shotham was touring India with his group Human Bondage, more interested in Hendrix than Hindustani, he was given a record by John McLaughlin¹s Mahavishnu Orchestra. That began a process that led Shotham back to his roots, and ultimately to Bangalore, to study with the south Indian percussion master TAS Mani. Irish audiences will remember seeing Mani and Shotham together on the stage at Vicar Street, when they performed Ronan Guilfoyle¹s excellent Five Cities music with the Irish-Indian-Jazz crossover group Khanda. Shotham moved to Europe in the early eighties and from a base in Cologne, he has been steadily clocking up yet more miles in this musical journey, collaborating with jazz visionaries like saxophonists Steve Coleman  and Charlie Mariano, composer Carla Bley and oud player Rabih About Khalil. Then in the nineties came his own group, Madras Special, which may be a summation of all that he has learnt and discovered along the way. Nowadays, Shotham¹s arsenal includes a bewildering array of percussion instruments, ranging from the Indian Tavil to selected bits and pieces of the modern drum kit. The group also features the astonishing Hungarian violinist Zoltan Lantos, who has similarly explored more than one path to the waterfall. Classically trained in Budapest, Lantos was drawn initially to the Indian tradition of virtuosic improvisation, before he too looked closer to home and rediscovered the gypsy tradition of Hungarian folk music. Madras Special, which is completed by German bassist Christian Zürner (who played piano and drums before settling on the bass) and Indian singer Sandhya Sanjana, arrive in Ireland on Sunday 13 August, and will play a very special concert in the intimate setting of JJ Smyths before heading for the Kilkenny Arts Festival on Monday 14th August. Totally unclassifiable, totally infectious, totally groovy, and totally worth undertaking your own journey to hear. Copyright 2006 CORMAC LARKIN